Ich finde es immer spanned was ehemalige Bräute so über ihre eigene Hochzeit erzählen. Wie sie zu Hochzeiten im Allgemeinen stehen, was ihnen im Vorhinein wichtig war und was für Dienstleister*innen sie engagiert haben. Wo ihre Prioritäten lagen und was sie, wenn sie nochmal heiraten, anders machen würden. Im Nachhinein ist man ja oft schlauer. Ich finde das Internet ist zwar voller schönen Pinterest Fotos, aber so ehrliche Erfahrungsberichte von Bräuten selber, habe ich noch nicht viele gefunden. Darum beginne ich hier jetzt mit einer Interviewserie mit Frauen – auch gern Männer, wenn ich welche dazu finde, die mir zu dem Thema auch was sagen können! Ich habe mit Lisi begonnen. Vorarlbergerin, die lange Zeit in Wien gelebt hat, dort unter anderem Ernährungswissenschaften studiert hat und nach einiger Zeit wieder zurück ins Ländle gekommen ist. War sehr interessant! Hier das Interview:
Wie standest du zu Hochzeiten im Vorhinein? Prinzessinnentraum geht in Erfüllung oder eher Bauchweh?
Die große kitschige Prinzessinnenhochzeit aus dem Bilderbuch sollte es nicht werden, dann schon eher im kleinerem Kreis ohne viel Tamtam, aber dafür schöne Atmosphäre, gutes Essen, gute Getränke und unkonventionelles Ambiente abseits typischer Hochzeitsmärchen.
Traditionelle oder moderne Hochzeit?
Es war eher eine moderne Hochzeit, wenn man so sagen will 😉 also ohne kirchliche, dafür mit schnuggeliger standesamtlicher Trauung zwischen Au und Andelsbuch, der beiden Herkunftsorte unserer Väter (also doch ein bisschen kitschig 😉)
Wo hast du geheiratet?
Zwischen Au und Andelsbuch im Bregenzerwald. Vorarlberg.
Wo fand die Trauung statt? Wo die Feier?
Traaung: Im Standesamt Au.
Feier: In der Vorsäßhütte bei der Bezegg Sul in Andelsbuch die Agape, dann die Feier in der Alten Säge in Bezau
Was war dir bei der Planung wichtig? Wo lagen deine Prioritäten?
Uns war bei der Planung wichtig: die Locations, einmal die Vorsäßhütte von Peters Familie und zweitens die alte Säge in Bezau, wo alte auf neue Holzkunst aufeinandertrifft. Und wo uns S-Line als Catering super Essen im ungewöhnlichen Ambiente servieren konnte. Fokus war bei uns eindeutig auf Musik (mit Philipp Lingg auf der Hütte und super DJ nach dem Essen), gute Getränke (Weine vom Connaisseur Papa und Champagner vom Götte) und gutes Essen in gemütlichem Ambiente. Bei 60 Personen sollte es also so persönlich wie möglich ausfallen.
Wie hast du begonnen zu planen?
Zu Planen begonnen hatten wir grob ein ¾ Jahr im Voraus.
Was würdest du im Nachhinein besser machen?
Mir war es ein riesiges Anliegen, dass die Tische in der alten Säge ganz nach unserem Geschmack, mit Wiesenblumen und straighten Servietten etc. dekoriert wurden, ganz ohne Kitsch und Schnickschnack. Das haben wir dann auch in mühevoller Kleinstarbeit am Tag vor der Hochzeit mit unseren Trauzeugen gemacht. Das Catering musste also nur mehr servieren. Auch in der Früh nach der Hochzeit kümmerten wir uns um den Abbau. Das würde ich das nächste Mal definitv aus der Hand geben, denn der Auf- und Abbau war ein ordentlicher Stress und v.a. der morgen nach der Hochzeit war daher nicht wirklich erholsam. Außerdem würde ich kleine Dinge noch mehr an gute Freunde übergeben, dann hat man nicht mehr 1000 Dinge im Kopf und kann mehr genießen.
Konkretere Dienstleistungsfragen….
Was war dir bei Locationsuche wichtig? Top 5 Priorities, die dir wichtig waren.
Top 1 : keine typische kitschige Hochzeitslocation, sondern authentisch und trotzdem stilvoll.
Top 2 Lage im Bregenzerwald, am besten im Grünen und etwas abseits
Top 3 Größe der Location musste auch mit unserer Wunschgästelistengröße zusammenpassen.
Top 4 ungezwungen und unkonventionell, aber mit dem Komfort von Toilette, fleißend Wasser, und Strom natürlich 😉
Top 5: die alte Säge in Bezau vereinte all unsere Wünsche, war aber fast schon eine Spur zu klein.
Wer hat fotografiert?
Glücklicherweise haben wir ein Grafikerpaar in unserer Familie, die ein sehr gutes Händchen samt sehr guter Kamera besitzen.
Was ist dir bei einer oder einem Fotograf*in wichtig?
Dass die Fotos nebenher passieren, ungezwungen die Atmosphäre rüberbringen und der Fotograf/die Fotografin auf die Wünsche des Brautpaars eingeht, selbst aber auch Vorschläge miteinbringt, was noch als schönes Motiv geeignet wäre, da man in der Situation selbst ja eher hirnlos ist, da man mit so vielen Leuten beschäftigt ist. Da ist dann und wann der Stups vom Fotografen/von der Fotografin ganz gut 😉
Was gab es zu Essen?
Bei der Agape gab es Champagner und kleine selbstgemachte Snacks.
In der Alten Säge dann ein super schön angerichtetes Buffet auf dem alten Sägeblock: Antipasti, frischen Ziegenkäse und Salatvariationen als Vorspeisen, niedertemperaturgegartes Roastbeef mit Bulgur, gefüllten Champignons, gebratenes Sommergemüse als Hauptgang, dann Erdbeertiramisu und Topfennockerl mit Beerenmus, dann die Hochzeitstorte.
Wenn du nochmal heiraten würdest, was würdest du anders machen?
Mehr Leute im Voraus mit einbinden, nicht so schüchtern sein, was deren Mithilfe angeht 😉 den Tag nach der Hochzeit freihalten für Kater- und Seelenpflege.
Wo würdest du heute deine Hochzeit feiern?
Genau dort wieder 😊
Super, sehr interessant, vielen Dank Lisi!